Elektro-Therapie bei Herzrhythmusstörungen

Quelle: Weser-Kurier, vom 06.11.2014, Autor: Ute Winsemann

Wildeshausen. Jeden Tag werden im Krankenhaus Johanneum im Durchschnitt mehr als drei Menschen mit Herzrhythmusstörungen stationär behandelt, pro Jahr sind es rund 1200 Patienten. Hinzu kommen jährlich weitere 500 Frauen und Männer, die nach einer ambulanten Behandlung erst einmal wieder nach Hause gehen können. Grund genug für den Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Johanneum, Dr. Frank Theil, in einem Vortrag im Rahmen der bundesweiten Herzwochen die weit verbreiteten Rhythmusstörungen in den Blick zu nehmen.

„Sofern Herzrhythmusstörungen nicht angeboren sind, sind sie keine eigene Erkrankung“, erläutert der Kardiologe. „Sie sind meist eine Folge von anderen Herzkrankheiten.“ Vor allem Bluthochdruck, die koronare Herzkrankheit, Erkrankungen der Herzklappen oder des Herzmuskels können das Herz aus dem Takt bringen.

Neben der Frage, wann Herzrhythmusstörungen harmlos und wann sie gefährlich sind, geht Theil insbesondere auf elektrische Therapiemöglichkeiten mit Schrittmachern oder Defibrillatoren ein. Derartige Geräte spielen eine immer größere Rolle in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

Wenn die Bildung oder Weiterleitung des elektrischen Impulses innerhalb des Herzens nicht mehr richtig funktioniert und das Herz dadurch zu langsam schlägt, kann ein Schrittmacher helfen. Dabei werden Elektroden implantiert, die dann – je nachdem, ob es sich um ein Ein- oder Zweikammergerät handelt – den rechten Vorhof, die rechte Herzkammer oder beide zusammen elektrisch stimulieren. Erstmals wurde ein derartiges Gerät, dessen Wirkung auf regelmäßigen Impulsen beruht, bereits 1958 einem Patienten eingesetzt.

Im Gegensatz dazu arbeiten Defibrillatoren, also Entflimmerer, mit elektrischen Schocks. Sie werden eingesetzt, um lebensbedrohliches Kammerflimmern oder Kammertachykardie aufzufangen und sollen sowohl chaotisches Herzrasen als auch zu langsamen Herzschlag wieder ins Lot bringen. Ausgehend von Ergebnissen großer internationaler Studien werden sie bei bestimmten Risiken außerdem vorbeugend eingepflanzt. Diese Technik ist noch etwas jünger, aber auch schon seit 1980 erprobt. Defibrillatoren können zudem die Herzfrequenz ihrer Träger aufzeichnen und speichern.

Mehr erklärt Theil am Montag, 10. November, ab 19.30 Uhr im Café Johanneum. Mitveranstalter des kostenlosen Vortrags ist die Volkshochschule (VHS), sie nimmt unter 0 44 31 / 7 16 22 Anmeldungen entgegen.

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der Kassenärztlichen Vereinigung Telefon 116 117

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