Krankenhäuser fürchten Kollaps des Systems

PROTESTAKTION Unterschriftensammlung soll Druck auf diePolitik ausüben – „Kliniken werden kaputtgespart“

Quelle: Nordwest-Zeitung, vom 19.07.2014, Autor: Jürgen Westerhoff

Oldenburg. „Wir waren zu lange zu brav“, sagt Ulrich Pelster, Chef der südoldenburgischen Krankenhäuser in Lohne und Vechta, und sein Kollege Dirk Tenzer, Geschäftsführer des Oldenburger Klinikums, ergänzt: „Wenn nichts geschieht, kommt es zum Kollaps des Systems.“

Die beiden Krankenhaus-Manager stehen am Freitag in der Oldenburger Innenstadt, um die Passanten auf die dramatische Situation im Gesundheitswesen hinzuweisen und gleichzeitig Unterschriften zu sammeln, die in der kommenden Woche der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) übergeben werden sollen.

Scharfe Kritik an der aktuellen Situation übt auch Martin Pohlmann von der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG). Schon im vergangenen Oktober habe man auf die prekäre Lage der Krankenhäuser hingewiesen, doch seitdem habe sich nichts getan. Pohlmann: „Bund und Land schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu – und gleichzeitig gibt es einen Investitionsstau von mehr als 1,5 Milliarden Euro allein in Niedersachsen.“

Schon seit Jahren komme das Land bei den notwendigen Investitionen seinen Verpflichtungen nicht nach. Aber auch die Situation der Betriebskosten sei nicht auskömmlich. Pohlmann: „Die Krankenhäuser werden auf Kosten der Mitarbeiter und immer mehr auch auf Kosten der Patienten kaputtgespart.“

Dirk Tenzer vom Klinikum Oldenburg widersprach der Ansicht, dass es in Niedersachsen zu viele Krankenhausbetten gebe. Das Land habe nicht nur die geringste Bettenzahl, sondern auch die niedrigste stationäre Behandlungshäufigkeit.

Bislang bewahre der Idealismus der Beschäftigten die Krankenhäuser vor dem Zusammenbruch. Für die Zukunft sei aber durchaus eine Gefährdung der medizinischen Versorgung zu befürchten. Schließlich lasse sich der ständige Personalabbau auf Dauer nicht ohne Folgen ausgleichen.

In der kommenden Woche soll mit weiteren Aktion auf die missliche Situation hingewiesen werden. Den Politikern soll dabei deutlich gemacht werden, dass es auch darum gehe, 90000 Arbeitsplätze in Niedersachsen zu erhalten.

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