Vorlesestunde mit Knalleffekt

JOHANNEUM Dieter Büscherhoff ehrenamtlich im Pflegezentrum tätig

Quelle: Nordwest Zeitung, vom 06.09.2018, Autor: Verena Sieling; Foto: Sieling

WILDESHAUSEN – „Ich habe von Anfang an gesagt: Wenn ich vorlese, dann wird es kein Gesäusel. Wenn ich vorlese, dann wird es knallen!“ Damit hat Dieter Büscherhoff von Anfang an klargestellt, worauf sich die Senioren im Pflegezentrum Johanneum in Wildeshausen
einstellen können. Der 67-jährige Wildeshauser liest dort seit mittlerweile eineinhalb Jahren ehrenamtlichvor.

Nichts Bedrückendes

Alle 14 Tage sitzt er mit den Senioren freitags im Pavillon. Zwischen 15.30 und 17 Uhr bietet er ihnen eine Mischung aus Erinnerungen und Humor. Immer mit der Voraussetzung: „Bedrückende Sachen möchte ich nicht dabei haben. Die Senioren sollen die Lesung mit einem guten Gefühl verlassen.“ Anita Kenkel, Heim- und Pflegedienstleiterin, bestätigt: „Es ist seine
Leidenschaft, die die Bewohner begeistert.“ Dem Vorleser ist es wichtig zu betonen: Er spielt keine Rolle. „Ich spiele nicht Büscherhoff. Ich bin Büscherhoff.“
Gelesen habe er übrigens schon immer. Und seinen beiden Kindern, mittlerweile 35 und 41 Jahre alt, habe er auch regelmäßig vorgelesen. Das Vorlesen habe er nie professionell
gelernt. „Ich bin Autodidakt.“ Mittlerweile habe er gelernt, in bis zu fünf verschiedenen
Rollen sprechen zu können. Ein Kern von sechs bis zwölf Besuchern ist stets bei den Lesungen.
Von Anfang an beschloss der Wildeshauser, die 90 Minuten in drei Abschnitte zu teilen: Zunächst liest er ein Märchen vor – zurzeit „Ronja Räubertochter“. „Die Geschichten
kennen die Senioren noch von früher.“ Im zweiten Abschnitt liest er aus der Heimatliteratur vor.
Durch eine Bekannte kam er an 29 Bände der „Jahresbücher für das Oldenburger
Münsterland“.

„Gefundenes Fressen“

„Das war für mich ein gefundenes Fressen. Nur am Übersetzen während des Lesens vom münsterländer ins oldenburger Platt bin ich gescheitert.“ Gegen Ende, weiß Büscherhoff, lässt die Aufmerksamkeit der Zuhörer nach. Deshalb liest er im dritten Abschnitt etwas Lustiges
vor, sei es von Loriot oder Heinz Erhardt. Zum Schluss solle er eben noch mal kommen,
der Knall. „Literatur muss knallen!“ Woher er diese Einstellung hat? „Vermutlichvon meinem Hobby als Musiker.“ Seit März 2018 tritt er nach mehrjähriger Pause mit seiner Band Yucatan wieder auf. Auftritte absolviert der 67-Jährige auch einmal im Jahr im Brennereimuseum in
Wildeshausen. Zuletzt trat erdort im August zusammen mit den Musikern Markus Häger
und Thomas Schlegel unter dem Titel „Lesung & Musik 4.0“ auf. Für die Lesung war natürlich Büscherhoff zuständig. Er widmete sich dem deutschen Schriftsteller Erich Kästner.

Büscherhoff mag klassische Literatur. „19. Jahrhundert, 18., 17.. Es darf auch ins Mittelalter gehen – Hauptsache, es ist gut.“ Er beschreibt sich als langsamen Leser. Und: „Krimis lehne ich komplett ab.“
An die Stelle des ehrenamtlichen Vorlesers ist der gelernte Tischler damals über die Wildeshauser Freiwilligenagentur „Misch mit“ gekommen. Die arbeitet wiederum mit dem Pflegezentrum zusammen und bringt Ideen ein, wie der Alltag der Senioren schöner gestaltet werden könnte. Auf einen Vorschlag hin erstellte „Misch mit“ eine Ausschreibung: „Vorleser gesucht“. Um die Freiwilligenagentur ist es auch am Dienstagabend im Fachausschuss des Kreistages gegangen.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

der Kassenärztlichen Vereinigung Telefon 116 117

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