Gespräche eine gute Medizin

EHRENAMT Heike Bremermann-Lietzow besucht Patienten im Johanneum

Quelle: Nordwest Zeitung, vom 17.05.2017, Autor: Mathias Freese

WILDESHAUSEN – Auf den Dienstag freuen sich viele Patienten im Krankenhaus Johanneum schon Tage im Voraus. Denn dann bekommen sie Besuch – vom Besuchsdienst des Hauses. Sechs Frauen setzen sich dann zu den Patienten, hören ihnen zu und sprechen mit ihnen. Heike Bremermann-Lietzow macht das seit zweieinhalb Jahren. „Ich kann gut auf Menschen zugehen“, sagt die 64-Jährige – eine notwendige Fähigkeit. Ihre Station ist die 5. „Die Menschen erzählen mir, warum sie hier sind oder wie das Leben zu Hause war“, berichtet sie, „aber auch mal, dass keiner hilft. Darauf gehe ich dann im Gespräch ein.“

Vermittelt wurde Bremermann-Lietzow von der Freiwilligenagentur Wildeshausen, die schon lange mit dem Johanneum zusammenarbeitet. „Vor allem im Besuchsdienst“, sagt Leiter Thorben Kienert. Auf die Agentur ist sie durch eine Zeitungsanzeige gestoßen. Sie wollte eigentlich in der Strebebegleitung tätig sein, aber dafür fehle ihr die Ausbildung. Zu ihrem Werdegang sagt sie: „Ich habe schon alles gemacht.“ Sie hat in Bremen eine Ausbildung zur Floristin gemacht und 20 Jahre in einer Spedition gearbeitet. Dann ist sie nach Wildeshausen gezogen, wo ihre Geschwister leben. Die 64-Jährige ist eigentlich Rentnerin, arbeitet noch auf 450-EuroBasis als ambulante Krankenpflegerin bei Bellersen & Lohmann – möchte aber noch mehr machen. „Die Kinder sind groß“, sagt sie. Und: „Das Soziale liegt mir einfach.“

Und sie liegt dem Sozialen. Schließlich hat sie schon viel erlebt. „Lebenserfahrung ist ein Potenzial, was wir gerne nutzen“, erklärt Kienert. Zwei Beratungsgespräche habe es gegeben, um auszuloten, was Bremermann-Lietzow liegt. Sie könne sich „gut einbringen und gut einfühlen“, sagt Kienert, und das merkt sie: „Die älteren Herrschaften nehmen das gerne an“, sagt die 64-Jährige. Es gehe dabei nicht um pflegerische Tätigkeiten, betont Irmgard Rawe, Qualitätsmanagement-Beauftragte des Johanneum: „Es ist ein Gesprächsangebot.“ Die „Besuchsdamen“ bekommen von ihr vorab Informationen: zur persönlichen Situation, zur Schwere der Krankheit zum Beispiel. Sie freut sich, Bremermann-Lietzow an Bord zu haben: „Sie kennt den Kontakt zu kranken Menschen. Das passt gut.“ Sie versuche, „immer mit mehreren ins Gespräch zu kommen“, sagt BremermannLietzow: „Manche Gespräche sind aber so intensiv, dass ich erstmal runterkommen muss.“ Aber auch wenn sie nicht in jedes Zimmer kommt – sie kommt auf jeden Fall wieder in die Station 5, am nächsten Dienstag.

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