Vertrauliche Geburt: Gute Absprachen in Wildeshausen

Frauen können sich an "Donum Vitae" und das Gesundheitsamt wenden

Quelle: Wildeshauser Zeitung, vom 10.10.2014, Autor: Dierk Rohdenburg

Wildeshausen. Nicht jede Frau möchte, dass ihre Schwanger- und Mutterschaft bekannt wird. Das kann viele Gründe haben. Seit dem 1. Mai können diese Mütter darauf vertrauen, dass sie anonym gebären können. Auch in Wildeshausen. Damit die Geburt reibungslos verläuft, haben sich die Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatungsstelle "donum vitae" und das Krankenhaus Johanneum gezielt abgestimmt.

Bei „donum vitae“ ist Sabine Bernhold zertifizierte Beraterin für Frauen, die eine anonyme Geburt anstreben. Auch die weiteren Mitarbeiterinnen werden demnächst geschult. Maria Zewuhn ist Pflegedienstleiterin im Krankenhaus Johanneum und sieht die Klinik gut vorbereitet. Wünschenswert wäre es, wenn sich eine schwangere Frau möglichst früh an „donum vitae“ oder an das Gesundheitsamt des Landkreises Oldenburg wendet, wenn sie anonym gebären und ihr Kind zur Adoption freigeben möchte. „Dann können wir umfassend über Alternativen beraten und die Lage klären“, so die Pädagogin Brigitte Meyer-Tönjes. Außerdem sei es möglich, sowohl für Geburtsvorbereitungskurse zu sorgen als auch die Geburt im Krankenhaus anzumelden. Die Beratungsstellen nehmen die Personalien der Schwangeren vertraulich auf, verschließen diese sicher in einem Umschlag und leiten diesen dem zuständigen Bundesamt zu. Den Herkunftsnachweis kann das Kind im Regelfall erst mit 16 Jahren einsehen, wenn es das möchte. Nach der Aufnahme ihrer Daten wird die Schwangere von der Beratungsstelle an eine Klinik oder eine zur Leistung der Geburtshilfe berechtigte Person, in der Regel eine Hebamme, vermittelt. Dies geschieht zur Wahrung der Anonymität unter einem von ihr gewählten Pseudonym. Zudem leitet die Beratungsstelle den von der Frau gewählten Vornamen für das Kind an die Geburtshilfeeinrichtung. Weiterhin teilt sie dem am Geburtsort zuständigen Jugendamt den voraussichtlichen Geburtstermin und das Pseudonym der Schwangeren mit. Somit kann das Jugendamt das Kind nach der Geburt in Obhut nehmen und sich um eine Vormundschaft kümmern. Das Kind kommt schnell in eine Pflegefamilie, zudem wird das Adoptionsverfahren eingeleitet. „Alle Handlungsschritte werden von der Beratungsstelle unter Wahrung der Anonymität schriftlich dokumentiert“, so Bernhold. „Wir kümmern uns in jedem Fall“, sagt Zewuhn. Das Krankenhaus sei ohnehin verpflichtet, eine schwangere Frau aufzunehmen. Im Johanneum würde die Geburt betreut, gleichzeitig würden die Berater informiert. Somit sind Frauen nicht mehr gezwungen, unter schwierigen Verhältnissen zu gebären. Mutter und Kind sind sicher – ganz anders, als es beispielsweise der Fall wäre, wenn die Mutter ihr Baby in einer Babyklappe ablegen würde.

 

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