Getränke Nordmann und Stiftung Johanneum entwickeln Nutzungskonzept zum Erhalt der Villa Knagge

Präsentierten die Pläne für ein Craft Beer-Braugasthaus mit Hausbrauerei (v. l.): Dipl.-Verw.Wirt Herbert Weitz (Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Johanneum, Dipl.-Kfm. Hubert Bartelt (Verwaltungsdirektor), Stephan Damke (Architekt), Fritz-Dieter Nordmann (geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Nordmann) und Roland Damme (Geschäftsführer der Unternhemengruppe Nordmann)

Rund ein Jahr mit Verhandlungen und Vorplanungen haben sich gelohnt: Ein zukunfts-weisendes Nutzungskonzept für die Villa Knagge an der Ahlhorner Straße in Wildeshausen liegt nun vor. Das Wildeshauser Unternehmen Getränke Nordmann und die Stiftung Johanneum haben sich jetzt auf den Verkauf der denkmalgeschützten Immobilie verständigen können. Nordmann plant, das Anwesen in ein modernes Craft Beer-Braugasthaus mit Hausbrauerei umzugestalten.

Seit September 2016 steht das einzigartige Gebäude-Ensemble leer. Die notwendigen baulichen Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen werden auf einen siebenstelligen Betrag beziffert. Die Stiftung Johanneum, die 1973 mittels eines Erbpachtvertrages mit der katholischen Kirchengemeinde St. Peter Besitzerin wurde, ist bereits seit mehreren Jahren um ein tragfähiges Nutzungskonzept für die mehr als 165 Jahre alte Villa Knagge bemüht.

Erste Gespräche zwischen Nordmann und der Stiftung Johanneum, die Träger des Krankenhauses Johanneum ist, kamen auf Initiative Jens Kuraschinskis, Bürgermeister der Stadt Wildeshausen, im Sommer vergangenen Jahres zustande. Schnell wurden in diesen Gesprächen die ersten Grundzüge des für Wildeshausen neuartigen Gastronomiekonzeptes zum Erhalt der historischen Villa Knagge und ihres umliegenden Areals deutlich. Ein Konzept, mit dem sich Denkmalschutz, Nutzung des Anwesens und positive Effekte zum Beispiel für den Bereich Tourismus verbinden lassen. „Diese für Wildeshausen so prägnante Immobilie zu erhalten und hierfür ein Konzept zu entwickeln, ist für mich sofort zur Herzensangelegenheit geworden“, so Fritz-Dieter Nordmann, geschäftsführender Gesellschafter der Nordmann Unternehmensgruppe. „Mein Bruder Oliver und ich konnten uns sofort vorstellen, an diesem besonderen Ort ein Craft Beer-Braugasthaus mit einer kleinen, angeschlossenen Hausbrauerei zu etablieren“, so Nordmann weiter. Zusammen mit dem Architekten Stephan Damke und dem Innenarchitekten Thomas Hinsche wurde schnell die Machbarkeit überprüft und erste Pläne erstellt. „Wichtig ist dabei für uns Architekten gewesen, möglichst alle schützenswerten Elemente zu erhalten und in das moderne Braugasthauskonzept zu überführen“, so Stephan Damke.

Nordmann ist Pionier in der Craft Beer-Szene und betreibt neben der Ratsherrn-Brauerei in Hamburg seit 2013 das Braugasthaus Altes Mädchen, in Berlin und Binz das Doldenmädel gemeinsam mit einem Partner sowie in Stralsund das Fritz Braugasthaus. „Wir haben es auch in Hamburg und Stralsund geschafft, in denkmalgeschützten Immobilien ein sehr modernes Craft Beer-Braugasthaus zu entwickeln“, so Roland Damme, Geschäftsführer der Nordmann Unternehmensgruppe. „Unsere Aufgabe als Getränkefachgroßhändler aber auch als Brauerei ist es, immer wieder interessante Gastronomiekonzepte an besonderen Orten zu entwickeln. Wir suchen für diesen neuen Betrieb in Wildeshausen dann gerne einen Betreiber oder ein Betreiber-Ehepaar aus der Region. Erste Gespräche konnten hierfür schon geführt werden.“

Für das Krankenhaus Johanneum scheint mit dieser Lösung nun endlich der Durchbruch gelungen zu sein, denn die Stiftung Johanneum als Träger des Krankenhauses sucht bereits seit Jahren nach einem tragfähigen Nutzungskonzept für die historische Villa. „Wir freuen uns, dass wir mit Getränke Nordmann einen Erwerber finden konnten, der diese denkmalgeschützte Immobilie erhalten und für alle Wildeshauser*innen einen echten Mehrwert schaffen möchte“, so Hubert Bartelt, Verwaltungsdirektor der Stiftung Johanneum. „Das Projekt wird auch über die Stadtgrenzen von Wildeshausen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen und so wieder viele Gäste aus den benachbarten Regionen nach Wildeshausen locken“, ist Herbert Weitz als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Johanneum überzeugt. „Die Stiftung Johanneum hat das Angebot der Firma Nordmann an die katholische Kirchengemeinde weitergeleitet. Wir müssen jetzt die notwendigen Veräußerungsbeschlüsse der katholischen Kirche als Eigentümerin und die Genehmigung des Bischöflichen Offizialats abwarten. Wir alle hoffen, dass die Gremien der katholischen Kirche dieses seriöse und für Wildeshausen sehr interessante Angebot der Firma Nordmann annehmen und beschließen. Denn dies ist die Chance, das Denkmal ,Villa Knagge‘ zu erhalten.“

Nordmann plant neben dem Braugasthaus auch eine eigene Hausbrauerei in den Räumlichkeiten links neben der Villa Knagge. „Somit wird zukünftig in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Brauerei Schloss Wittekind wieder Wildeshauser Bier gebraut“, freut sich Fritz-Dieter Nordmann bereits jetzt. „Für uns schließt sich damit ein wenig der Kreis, denn auf dem Gelände der alten Brauerei haben unsere Aktivitäten in Wildeshausen 1918/1919 begonnen“, so Nordmann weiter. „Nicht zuletzt schaffen wir mit diesem Vorhaben zirka 30 weitere Arbeitsplätze für die Stadt Wildeshausen“, ergänzt Nordmann. Die Nordmann Unternehmensgruppe beschäftigt bereits heute rund 120 Mitarbeiter in der Kreisstadt.

Neben der Euphorie ist allen Beteiligten aber auch bewusst, dass bis zur endgültigen Umsetzung dieses Projektes noch ein langer Weg zu beschreiten ist. Erfolgreich geht dieses nur mit Unterstützung der Stadt Wildeshausen, dem Landkreis Oldenburg und den angeschlossenen Denkmalbehörden. Wichtig ist im nächsten Schritt, dass eine Einigung zwischen der Stiftung Johanneum als jetzigem Pächter und der katholischen Kirche hergestellt werden kann. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dabei für das Projekt viel Unterstützung erfahren werden“, so Damme und Bartelt, die im Vorwege bereits erste Gespräche mit allen Beteiligten geführt haben. „Wir freuen uns, dass dieses Vorhaben sowohl bei der Stadt Wildeshausen als auch beim Landkreis Oldenburg auf so große Zustimmung stößt“. Beide betonen aber, dass die getroffene Vereinbarung unter dem Vorbehalt der Zustimmung der beteiligten Akteure steht. „Auch Zuschüsse aus öffentlichen Fördergeldern sind für die Umsetzung eines solchen Projektes unabdingbar“, fügt Fritz-Dieter Nordmann zuletzt hinzu, der die Gesamtinvestitionen im mittleren siebenstelligen Bereich erwartet.

Die Hoffnung ist indes groß, dass alle notwendigen Genehmigungen eingeholt werden können, und Wildeshausen um eine weitere Attraktivität reicher wird.


Zur Historie der Villa Knagge

Im Jahre 1852 wurde durch den Kaufmann Johannes Lambert Knagge die Villa Knagge an der Ahlhorner Straße in Wildeshausen erbaut. Nach vielen Jahren der Privatnutzung durch die Familie des Erbauers schenkten die Erben das Anwesen 1955 den Dominikanerpatres Wildeshausen, die dort die Heimschule Johannes Teutinicus betrieben. 1968 ging die Villa ins Eigentum der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter über, die im Jahr 1973 mit der Stiftung Johanneum einen Erbbaupachtvertrag abschloss. Nach einigen Jahren der Eigennutzung sowie unterschiedlichen Vermietungen ̶ unter anderem an den Landkreis Oldenburg ̶ steht die 1989 unter Denkmalschutz gestellte und erhaltenswerte Immobilie seit September 2016 leer.

Artikel eingefügt am 22.06.2018

Weiteres zu diesem Artikel

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

der Kassenärztlichen Vereinigung Telefon 116 117

Seite aufrufen

Die nächsten Vorträge/Seminare

08. April 2024, Mo.
Wirksame Schritte gegen schmerzende Füße
Häufige Erkrankungen und moderne Therapien  Details
03. Juni 2024, Mo.
Rund um die Geburt
Lernen Sie unsere Geburtshilfe kennen  Details
10. Juni 2024, Mo.
Gutartige Erkrankungen der Gebärmutter:
Endometriose, Myome  Details

Patientengrüße

Nutzen Sie unseren Patientengruß-Service, um schnell und unkompliziert einem Patienten in unserem Krankenhaus einen Gruß zukommen zu lassen.

Seite aufrufen

Ärzte-Newsletter

Informationen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Seite aufrufen

Gesundheitszentrum Johanneum

Seite aufrufen